Nach dem frühen Frühstück fuhren wir mit unserem Mietwagen in die Speicherstadt zum „Wunderland“. Wir fanden auch gleich einen schönen Parkplatz direkt davor!
Da wir ein Kombi-Ticket buchen mussten (!!), stand zuerst die „YouLLbe“-Virtual
Reality Show auf dem Programm. Ausgerüstet mit Hand- und Fusstrackern, einem
schweren Rucksack (!) und einem riesen Helm begaben Kathrin und ich uns auf
diese 30 minütige Tour. Es war eine eindrückliche Erfahrung!! – Aber Kathrin und
mir wurde speiübel. 😉
Nachdem wir für das Auto nachbezahlt hatten, konnten wir ins „Wunderland“ rein –
das ist wirklich immer wieder sehr spannend und interessant.
Nach 2 Stunden „Wunderland“ genehmigten wir uns einen Drink bei der
Brooksbrücke und fuhren danach zurück. Nach kurzer Entspannungszeit gab es ein
prima Nachtessen und dann ging es in die Elbphilharmonie zum genialen Konzert
von Nils Frahm. Hat uns sehr gut gefallen!
Aus dem Hamburger Abendblatt:
Nils Frahm: Klangarchitekt in der
Elbphilharmonie
Heinrich
Oehmsen
Hamburg.
Bei Nils Frahm ist so einiges anders. Während andere Pianisten in der
Elbphilharmonie zu ihrem Flügel schrei-ten, sprintet er auf die Bühne, zieht
seine Baseball-Cap und verneigt sich vor dem Publikum im ausverkauften Großen
Saal.
Dann
zieht er Handschuhe über, auch nicht gerade ein typisches Arbeitsutensil, und
benutzt sie zum Spielen seiner Glas-orgel, bevor er sich später den anderen
Orgeln und Keyboards zuwendet, die wuchtig mitten auf der Bühne stehen.
Neun
Manuale, diverse Lautsprecher und Konsolen gehören zum Instrumentarium des in
Hamburg geborenen und in Berlin lebenden Künstlers.
„Ich freue mich, wieder zu Hause zu sein. Es ist surreal schön, in der Elbphilharmonie zu spielen", begrüßt er das Auditorium nach dem ersten, etwa 30 Minuten langen Stück.
Nach
zartem sphärischem Beginn auf der Glasorgel wechselt Frahm die Instrumente,
drückt Tasten, dreht an Knöpfen und kreiert so Sounds, die er
übereinanderschichtet, bis ein opulentes Klanggebirge entstanden ist.
Rhythmisch schaukelt er mit dem Oberkörper hin und her, die Loops und Samples
fangen an zu grooven. Für den Tanzclub taugt diese Art elektronischer Musik
zwar nicht, aber der Rhythmus animiert manchen im Saal, per Kopfnicken oder
Fußwippen mitzumachen. Für eine Nummer benötigt der Klangkünstler die Hilfe
der Zuhörerinnen und Zuhörer: Alle sollen Tiergeräusche machen, die Frahm dann
mit einem analogen Tonbandgerät aufzeichnet und im nächsten Stück verlangsamt
als Grundlage benutzt, um darüber andere Geräusche zu legen.
Es
gibt romantische Passagen in Frahms Musik, manchmal klingen die Kompositionen
durch das tiefe Dröhnen der Orgeln geradezu sakral, seine dynamische Bandbreite
reicht von kristallen-zart bis wuchtig-laut, zuweilen lässt er es plätschern.
Frahm ist ein Klangarchitekt, ein Baumeister der elektronischen Klänge. Er ist
immer in Bewegung und lässt sein Publikum an der Kreation seiner Stücke
teil-haben, die auch aus spontanen Aktionen wie eben jener tierischen
Geräuschkulisse des Auditoriums entstehen. Nach zwei Stunden inklusive zweier
Zugaben verabschiedet sich dieser sympathische und zugewandte Künstler von
seinen Fans. Die feiern ihn mit Standing Ovations.
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