Mittwoch, 19. Oktober 2022

Hamburg – 18.10.2022

Nach dem frühen Frühstück fuhren wir mit unserem Mietwagen in die Speicherstadt zum „Wunderland“. Wir fanden auch gleich einen schönen Parkplatz direkt davor!

Da wir ein Kombi-Ticket buchen mussten (!!), stand zuerst die „YouLLbe“-Virtual Reality Show auf dem Programm. Ausgerüstet mit Hand- und Fusstrackern, einem schweren Rucksack (!) und einem riesen Helm begaben Kathrin und ich uns auf diese 30 minütige Tour. Es war eine eindrückliche Erfahrung!! – Aber Kathrin und mir wurde speiübel. 😉
Nachdem wir für das Auto nachbezahlt hatten, konnten wir ins „Wunderland“ rein – das ist wirklich immer wieder sehr spannend und interessant.
Nach 2 Stunden „Wunderland“ genehmigten wir uns einen Drink bei der Brooksbrücke und fuhren danach zurück. Nach kurzer Entspannungszeit gab es ein prima Nachtessen und dann ging es in die Elbphilharmonie zum genialen Konzert von Nils Frahm. Hat uns sehr gut gefallen!






















































Aus dem Hamburger Abendblatt:

Nils Frahm: Klangarchitekt in der Elbphilharmonie

Heinrich Oehmsen

Hamburg. Bei Nils Frahm ist so einiges anders. Während andere Pianisten in der Elbphilharmonie zu ihrem Flügel schrei-ten, sprintet er auf die Bühne, zieht seine Baseball-Cap und verneigt sich vor dem Publikum im ausverkauften Großen Saal.

Dann zieht er Handschuhe über, auch nicht gerade ein typisches Arbeitsutensil, und benutzt sie zum Spielen seiner Glas-orgel, bevor er sich später den anderen Orgeln und Keyboards zuwendet, die wuchtig mitten auf der Bühne stehen.

Neun Manuale, diverse Lautsprecher und Konsolen gehören zum Instrumentarium des in Hamburg geborenen und in Berlin lebenden Künstlers.

„Ich freue mich, wieder zu Hause zu sein. Es ist surreal schön, in der Elbphilharmonie zu spielen", begrüßt er das Auditorium nach dem ersten, etwa 30 Minuten langen Stück.

Nach zartem sphärischem Beginn auf der Glasorgel wechselt Frahm die Instrumente, drückt Tasten, dreht an Knöpfen und kreiert so Sounds, die er übereinanderschichtet, bis ein opulentes Klanggebirge entstanden ist. Rhythmisch schaukelt er mit dem Oberkörper hin und her, die Loops und Samples fangen an zu grooven. Für den Tanzclub taugt diese Art elektronischer Musik zwar nicht, aber der Rhythmus animiert manchen im Saal, per Kopfnicken oder Fußwippen mitzumachen. Für eine Nummer benötigt der Klangkünstler die Hilfe der Zuhörerinnen und Zuhörer: Alle sollen Tiergeräusche machen, die Frahm dann mit einem analogen Tonbandgerät aufzeichnet und im nächsten Stück verlangsamt als Grundlage benutzt, um darüber andere Geräusche zu legen.
Es gibt romantische Passagen in Frahms Musik, manchmal klingen die Kompositionen durch das tiefe Dröhnen der Orgeln geradezu sakral, seine dynamische Bandbreite reicht von kristallen-zart bis wuchtig-laut, zuweilen lässt er es plätschern. Frahm ist ein Klangarchitekt, ein Baumeister der elektronischen Klänge. Er ist immer in Bewegung und lässt sein Publikum an der Kreation seiner Stücke teil-haben, die auch aus spontanen Aktionen wie eben jener tierischen Geräuschkulisse des Auditoriums entstehen. Nach zwei Stunden inklusive zweier Zugaben verabschiedet sich dieser sympathische und zugewandte Künstler von seinen Fans. Die feiern ihn mit Standing Ovations.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen